oder: Wie erreichen wir junge Erwachsene? Mit diesen Fragen setzten sich 25 Brüder und Schwestern aus verschiedenen Ordensgemeinschaften Deutschlands bei einer Tagung auseinander. die vom
16.-19. Dezember in Münster stattfand. Von unserem Konvent nahm Sr. M. Regina daran teil.
YAM ist die Abkürzung für young adult ministry (Junge-Erwachsenen-Seelsorge). Am Beispiel einer jungen und lebendigen Gemeinde in Chicago befassten sich die Teilnehmer damit, wie Kirche heute
junge Menschen erreichen kann. Auch der Einsatz von Social Media, wie etwa Facebook, für pastorale Zwecke war ein Thema der Tagung. Insgesamt war es eine sehr gute und hilfreiche Tagung für alle,
die sich in der Berufungspastoral engagieren.
"Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir." (Ps 63, 2)
Am 3. November 1963 legte unsere Schwester M. Dorothea im Kloster unseres Ordens in Offenburg (Baden) ihre Ordensgelübde ab. In Freude und Dankbarkeit haben wir am 9. November 2013 ihr goldenes
Professjubiläum gefeiert. Viele Verwandte, Freunde und Bekannte waren zum Fest gekommen. Wir danken unserer Sr. M. Dorothea für alles, was sie für unseren Orden gewirkt hat und wirkt, und
wünschen ihr Gottes reichen Segen.
Am 15. Juni hat unser Konvent Angehörige der Schwestern sowie Freunde und Bekannte des Klosters zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Der Tag begann mit einem lockeren Kaffeetrinken im Refektorium, währenddessen führten einige Schwestern unsere Gäste durchs Haus. Für die Kinder gab es ein Quizspiel mit vielen Fragen rund um unser Kloster und unsere Ordensgeschichte, die sie während der Führungen beantworten konnten. Um 18.00 Uhr beteten wir gemeinsam die Vesper und anschließend wurde im Klostergarten gegrillt. Dabei fand auch die lang ersehnte Preisverleihung für die Quizteilnehmer statt. Das Wetter hat mitgespielt, nachdem es mittags noch geregnet hatte! Es waren schöne Stunden mit vielen Gästen. Herzlichen Dank an alle, die dabei waren und zum Gelingen des Tages beigetragen haben!
Am 13. April 2013 haben wir voll Freude und Dankbarkeit das diamantene Professjubiläum unserer Mutter Heriburg gefeiert. Im Laufe ihres Lebens hat Mutter Heriburg immer wieder die Führung und Fügung Gottes erfahren, daran erinnert der Psalmvers „Deus providebit“, unter den sie ihr Leben gestellt hat. In der Dankmesse, die Weihbischof Ludger Schepers mit uns feierte, überreichte Sr. M. Beate ihr symbolisch ein Holzpuzzle und deutete damit an, dass Gott uns immerzu ein nächstes Puzzleteil unseres Lebens hinhält und dass es an uns ist, dieses in unser Leben zu integrieren. Auf diese Weise wird Gottes Sorge um uns immer wieder neu eingepasst in das, was wir aus unserem Leben machen. Wir danken unserer Mutter Heriburg für ihr segensreiches Wirken in Kloster und Schule und wünschen ihr, dass diese Sorge und Fürsorge Gottes auch weiterhin in ihrem Leben sichtbar sein möge!
Am Abend des 10. April 2013, kurz nach unserer Vesper, rief der gütige Gott unsere liebe Mitschwester
MARIA
GERTRUD (ANNELIESE) HALLERBERG
nach einem erfüllten, von Krankheit geprägten Leben zu sich. Sie starb im 88. Lebensjahr und im 58. Jahr ihrer Ordensprofess.
Sie begann ihr Ordensleben 1952 im Michaelskloster der Augustiner Chorfrauen in Paderborn, seit 1969 war sie Mitglied unseres Konventes.
Fast 30 Jahre leitete sie mit großem Engagement die Schülerinnenbücherei und hatte immer ein offenes Ohr für unsere Schülerinnen. Ihre besondere Liebe galt dem Kleintierzoo in der Bücherei, mit
dem sie nicht nur vielen Generationen von Schülerinnen Freude bereitete, sondern diese auch zur Übernahme von Verantwortung anleitete.
Nachdem sie nicht mehr in ihrem Wirkungsbereich tätig sein konnte, zeigte sie stets lebendiges Interesse an allem, was in der Schule geschah, und trug durch ihr persönliches Gebet weiterhin
unseren Erziehungsauftrag mit.
In der Gemeinschaft schenkte sie den einzelnen Mitschwestern ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge und bereicherte unser Leben durch ihren Humor.
Während ihres gesamten Ordenslebens waren die Mitfeier der Eucharistie und das gemeinsame Chorgebet die Mitte ihres Lebens. Die Begegnung mit Christus war das Ziel ihrer Sehnsucht.
Wir bitten, unserer Schwester M. Gertrud in der heiligen Messe und im Gebet zu gedenken.
Vor 60 Jahren haben unsere Schwestern M. Katharina und M. Angelika ihre Gelübde in unserer Ordensgemeinschaft abgelegt. Ihrem Ja sind sie treu geblieben und durch viele Erfahrungen und Begegnungen wurden sie geschliffen wie ein kostbarer Diamant, der vieles zum Strahlen bringen kann. Wir danken unseren Schwestern für alles, was sie für unsere Kloster- und Schulgemeinschaft an Gutem gewirkt haben und wünschen ihnen Gottes reichen Segen bei allem, was sie tun.
„Wenn ich betete, kam mir immer der Gedanke, dass man eine neue Schwesterngemeinschaft gründen müsse, um alles Gute zu tun, das man tun kann.“ (Alix Le Clerc 1597)
1576, 2. Februar Geburt und Taufe Alix Le Clercs in Remiremont (Vogesen) im damals unabhängigen Herzogtum Lothringen. Sie stammte aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie, der Vater bekleidete
hohe kommunale Ämter.
Alix erhielt eine standesgemäße Erziehung und stand im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Im Alter von etwa 19 Jahren verspürte sie den inneren Anruf zu einem intensiveren geistlichen
Leben.
1595 Umzug der Familie nach Hymont, Pfarrbezirk Mattaincourt.
1597 Bekehrungserlebnis, ausgelöst durch die Predigten des neuen Pfarrers Pierre Fourier, mit dem sie Kontakt aufnimmt. Sie erkennt ihre Berufung, eine aposatolische Ordensgemeinschaft
zu gründen. Vier junge Frauen schließen sich ihr an.
1597 Weihnachten. Die jungen Frauen weihen sich Gott. Pierre Fourier stellt sie der Gemeinde als religiöse Gemeinschaft vor. Zunächst widmen sie sich verschiedenen karitativen Aufgaben in der Gemeinde.
1598, 20. Januar Pierre Fourier erkennt im Gebet die besondere Aufgabe der neuen Gemeinschaft, die Unterweisung der weiblichen Jugend, die sehr vernachlässigt war. Alix Le Clerc und ihre Mitschwestern sehen darin ihre spezifiche Berufung, die Möglichkeit nachhaltigen Wirkens ausgerichtet auf Zukunft.
1598, Juli Nach großen Schwierigkeiten eröffnen die jungen Frauen in Poussay die erste Mädchenschule Lothringens, in der kein Schulgeld verlangt wird.
Rasch wuchs die junge Gemeinschaft, die sich Congrégation Notre-Dame nannte, der Ruf der Schulen verbreitete sich.
Äußerst schwierig war es, die offizielle kirchliche Anerkennung der Congrégation Notre-Dame zu erlangen wegen des Unterrichts externer Schülerinnen, der Hauptaufgabe der Ordensgemeinschaft. Das
schien mit den strengen Reformbestimmungen des Konzils von Trient (beendet 1563) nicht vereinbar.
1615/1616 päpstliche Genehmigung nur für das Kloster in Nancy, der Unterricht externer Schülerinnen nur bis auf Widerruf und nur für Nancy gestattet.
1617 Kirchliche Errichtung des ersten offiziellen Klosters der Congrégation Notre-Dame in Nancy.
1622, 9. Januar Alix stirbt in Nancy, 46 Jahre alt. Sie steht im Rufe der Heiligkeit. Beisetzung in der Krypta der Klosterkirche. Ihr Sarg war seit der Französischen Revolution (1792) verschollen. Durch Zufall wurde er 1950 entdeckt, die Echtheit 1960 bestätigt.
Alix Le Clerc erlebte die volle kirchliche Genehmigung (die Approbation) ihrer Ordensgemeinschaft nicht mehr. Diese wurde erst 1628 von Urban VIII. erteilt.
1947, 4. Mai Seligsprechung Alix Le Clercs.
Die Reliquien der seligen Alix Le Clerc befinden sich in der Kathedrale in Nancy.
Der Sarg, in dem sie bestattet wurde, steht in der Krypta der Pfarrkirche ihres Geburtsortes Remiremont.
Ihre tiefe Gottverbundenheit und ihr Verlangen, Menschen zu Gott zu führen, zeigt sich in ihren Schriften. In einem Text, der überschrieben ist, „Gott in unserer Seele eine
Wohnung bereiten”, findet sich folgendes Gebet:
„Mein Gott, gib uns immer deinen Heiligen Geist, der uns deinen heiligen Willen erkennen lässt. Wir erhalten jeden Augenblick aus deiner freigebigen Hand unzählige
Wohltaten. Du willst, dass wir sie so gebrauchen, dass sie uns größten Nutzen bringen. Für dich selbst verlangst du nur unser Herz.”
Von Alix Le Clerc ist nur ein einziger Brief erhalten, geschrieben zwei Jahre vor ihrem Tod. Sie schließt ihn mit den Worten: „Ich bitte Gott inständig, dass er eure
ganze Liebe sei.”
In diesem Jahr fällt das Jahresgedächtnis des Weihetages unserer im Jahr 1955 wiedererrichteten Kirche auf einen Sonntag.
Durch die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg war die Kirche völlig zerstört worden. Im September 1954 konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Sie wurde nach den Plänen von 1930 errichtet,
erhielt jedoch auf der zum Schulhof liegenden Seite drei zusätzliche Fenster (also insgesamt acht, zuvor fünf), um dem Kirchenraum mehr Helligkeit zu geben. Hier wurden die von der Künstlerin
Ursula Graeff-Hirsch restaurierten Fenster, die Thorn Prikker 1930/31 geschaffen hatte, eingesetzt. Sie waren durch rechtzeitige Auslagerung der Zerstörung entgangen, ebenso wie der Wandteppich
hinter dem Altar. Dieser wurde jedoch im Laufe der Jahre schadhaft und nicht mehr verwendbar.
Die Weihe am 06. November 1955 nahm Kardinal Frings (Köln) vor. In seiner Predigt führte er aus, dass jede Kirche eine geweihte Stätte sei für die Begegnung des Menschen mit Gott.
Daran erinnert das Tagesgebet beim Jahresgedächtnis der Kirchweihe:
Großer und heiliger Gott,
jedes Jahr feiern wir den Weihetag dieses heiligen Hauses.
Höre auf die Bitten deines Volkes.
Hilf uns, dass wir an diesem Ort
in rechter Gesinnung den heiligen Dienst vollziehen
und den Reichtum der Erlösungsgnade empfangen.
Die Texte der Eucharistiefeier weisen darauf hin, dass die Gläubigen selbst einbezogen sind. So in den Worten des Kommunionverses aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther: Ihr seid Gottes Tempel und der Geist Gottes wohnt in euch. Der Tempel Gottes ist heilig und der seid ihr.
Einige Fotos zu Zerstörung und Wiederaufbau der B.M.V.-Kirche:
Bild 1: Die B.M.V.-Kirche vor dem 2. Weltkrieg (erbaut 1930/31)
Bild 2: Die B.M.V.-Kirche vor dem 2. Weltkrieg
Bild 3: Beim Angriff am 26. März 1944 brannte die Kirche völlig aus.
Bild 4: Völlige Zerstörung der Kirche durch Bomben am 11. März 1945
Bild 5: Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Kirche (24. Oktober 1954)
Bild 6: Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Kirche (24. Oktober 1954)
Bild 7: Die B.M.V.-Kirche nach dem Wiederaufbau 1955
Bild 8: Weihe der Kirche durch Kardinal Frings am 06. November 1955
Bild 9: Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde der Altarraum umgestaltet.
Bild 10: Die B.M.V.-Kirche nach der Renovierung 1998
Aus einer Predigt des hl. Augustinus bei der Weihe einer Kirche:
„Was hier geschah, als diese Mauern erstanden, ereignet sich nun, da die Christgläubigen sich versammeln. Aber sie werden nicht zum Haus des Herrn, wenn sie nicht durch die
Liebe verbunden werden. Was wir in diesen Wänden materiell vollbracht sehen, geschehe geistig in den Herzen, und was wir hier vollendet sehen in Stein und Holz, möge, erbaut von Gottes Gnade, in
euch vollendet werden.“
Dieses Wort der seligen Alix Le Clerc, unserer Ordensgründerin, wählte Schwester M. Regina als Leitwort für diesen Tag und für ihr ganzes Ordensleben.
Höhepunkt des Tages und Anlass des Festes war die Gelübdeablegung auf drei Jahre (zeitliche Profess) während der Eucharistiefeier, die um 10 Uhr stattfand. Die hl. Messe feierte Weihbischof Ludger Schepers, der auch die Predigt hielt, in Konzelebration mit Pastor Altegör, Pater Georg Scholles OFM und Pastor Pottbäcker.
Die Gelübdeablegung erfolgt nach dem Evangelium, eingebettet in verschiedene Zeremonien, die Sinn und Bedeutung deutlich werden lassen. Die Profess ist Antwort auf den Ruf Gottes zur besonderen Nachfolge Christi im Ordensstand. Die Gelübde sind ein Gott gemachtes Versprechen.
Voraus geht die offizielle, öffentliche Bitte um Zulassung. Der Priester fragt die Novizin:„Was erbitten Sie von Gott und seiner Kirche?“ Sie antwortet: „Gottes Barmherzigkeit und Gnade, Christus in dem Orden der Augustiner Chorfrauen in der Congregatio Beatae Mariae Virginis nachfolgen zu dürfen.“
Nach der Anrufung des Heiligen Geistes folgt die öffentliche Befragung, durch die die Novizin ihre Bereitschaft zu diesem Lebensweg erklärt. Der einleitende Satz zeigt die Verbindung zur Taufe auf:
„In der Taufe wurden Sie aus dem Wasser und dem Heiligen Geist zu neuem Leben geboren und Gott geweiht.
- Sind Sie bereit, sich durch die Ordensprofess noch mehr von ihm in Dienst nehmen zu lassen?
- Sind Sie bereit, in jungfräulicher Keuschheit um des Himmelreiches willen, in Armut und Gehorsam Christus nachzufolgen?
- Sind Sie bereit auf Gottes Liebe zu antworten, indem Sie sich für die Erfüllung des Erziehungsauftrages einsetzen, gemäß dem Willen Ihrer Ordensgründer?“
In unserem Orden verpflichten sich die Schwestern durch ein viertes Gelübde zur Erfüllung des Erziehungsauftrages, den wir hauptsächlich im Bereich der Schule sehen. Dazu tragen alle Schwestern entweder direkt als Lehrerinnen oder indirekt durch ihre Arbeit in anderen Bereichen des Hauses und durch ihr Gebet bei.
Nun legt die Novizin die Gelübde ab, indem sie die unterschriebene Gelübdeformel laut verliest und zur Dokumentation ihrer Hingabe an Gott auf den Altar legt. Danach erhält sie den zu unserer Ordenskleidung gehörenden schwarzen Schleier. Dazu sagt die Oberin: „Nimm den Schleier entgegen als Zeichen dafür, dass du Christus gehörst und dich dem Dienst an seiner Kirche verpflichtest.“
Durch die Profess bindet man sich an eine ganz bestimmte Ordensgemeinschaft. Daher überreicht die Oberin der Schwester die Konstitutionen (Regeln) unseres Ordens mit den Worten: „Nimm die Ordensregel entgegen. Lebe aus ihrem Geist und strebe nach der vollkommenen Liebe.“
Die Professzeremonien enden mit der Überreichung des Professkranzes durch die Oberin, wobei sie sagt: „Nimm den Kranz hin als Zeichen der Beharrlichkeit und Treue im Dienst des Herrn, auf dass er dich einst kröne mit der Krone seiner Herrlichkeit.“ Mit der Gabenbereitung wird die Messe fortgesetzt.
Nach Vorschrift des Kirchenrechts geht der Bindung auf Lebenszeit die zeitliche Profess auf drei Jahre voraus, in der die Schwester ihre Entscheidung nochmals prüfen kann.
Außer der Familie, Freunden und Bekannten waren auch mehrere Ordensleute aus verschiedenen weiblichen und männlichen Ordensgemeinschaften, die Schwester Regina auf überdiözesanen
Noviziatsseminaren kennen gelernt hatte, zu ihrem Fest gekommen. Gemeinsam feierten wir im Anschluss an den Festgottesdienst in den Räumen der Schule.
Diesen frohen Tag beschlossen wir mit der feierlichen Vesper.
Möge Gott auch künftig unserer Gemeinschaft neue Mitglieder schenken, die mit uns dieses Leben der Hingabe an Gott und an die Menschen leben, damit Gottes Reich auch in unserer Zeit und in unserem Land wachse.