Einige weise Ratschläge für das Geistliche und das Zeitliche, quer durch die Korrespondenz Pierre Fouriers, von dem zahlreiche Briefe erhalten sind, und aus den geistlichen Schriften von Alix le Clerc:
"Bemüht euch, alle eure Werke in Liebe und aus Liebe zu tun."
(Pierre Fourier)
"Geht so sanft und liebevoll mit denen um, die mit euch zu tun haben,
dass niemand einen gerechtfertigten Grund hat, sich zu beklagen."
(Pierre Fourier)
"Gott sei eure ganze Liebe."
(Alix le Clerc)
"Bedenkt immer: eine Schule ist weit davon entfernt, eine geschützte Insel zu sein;
sie muss teilhaben am Leben - am Leben des Marktortes, des Dorfes, der Gegend.
Die Schule ist Teil eines Gesamten, Spiegel des Lebens."
(Pierre Fourier)
"Betrachtet die Personen nicht im Allgemeinen, so wie sie streng genommen
und auf dem Niveau der Vollkommenheit sein müssten,
sondern wie sie sind oder sein können,
und nehmt sie dann entsprechend den Schwächen userer Natur
und der Unvollkommenheit unseres Jahrhunderts."
(Pierre Fourier)
"Die wahrhaft Demütigen sind immer in Frieden mit Gott, mit den Menschen und mit sich selbst.
Und was noch mehr zu schätzen ist, sie sind manchmal sogar mit ihren Widersachern in Frieden."
(Alix le Clerc)
"Die Barmherzigkeit ist schön,
aber sie soll begleiet sein von Klugheit und reiflicher Überlegung
und sie soll nicht durch allzu große Eile schaden."
(Pierre Fourier)
"Alles, was ihr tut, alle eure Handlungen, alle eure Worte, sind von großer Bedeutung,
weil sie als Spiegel, als Regel und Beispiel denen dienen sollen, die nach euch kommen."
(Pierre Fourier)
"Es scheint mir auch, dass mein Geist weit davon entfernt ist, etwas von sich selbst zu halten.
und dass alle meine Hoffnungen und mein ganzes Vertrauen auf der göttlichen Güte und Vorsehung beruhen.
Und das bringt mich dazu, scheint mir, oft Dinge zu unternehmen, die meine Leistungsfähigkeit übersteigen."
(Alix le Clerc)
"Kann es ein größeres Glück geben, als Jesus als Gast seines Herzens zu haben?"
(Pierre Fourier)
"... dass die Einfachheit eine wichtige Haltung ist, die Gott von einer Seele verlangt, um sich ihr ganz mitzuteilen..."
(Alix le Clerc)
"Omnibus prodesse - obesse nemini. Allen nützen, niemandem schaden."
(Pierre Fourier)
"Eilt euch nicht zu sehr in euren Entschlüssen.
Wir sind in den Angelegenheiten Gottes nicht immer verpflichtet,
uns der Eile anderer Leute anzupassen."
(Pierre Fourier)
"Mache dein Herz weit für Gott und den Menschen."
(Pierre Fourier)
"Wir müssen uns in die Zeiten zu schicken wissen, in denen wir uns befinden,
und durch sie hindurch, indem wir fest, beständig und mutig bleiben
in demütiger Geduld und vollkommener Gelassenheit."
(Pierre Fourier)
"Man muss Gott lieben um der Liebe zu ihm selbst willen."
(Alix le Clerc)
"Man muss sich darüber freuen, dass Gott und den Menschen
an mehreren Orten und von unterschiedlichen Personen gedient wird.
Denn je mehr gute Menschen sich finden, um Gutes zu tun, umso besser wird Gott gedient."
(Pierre Fourier)
"Lasst Gott ein wenig machen, der weiser ist als ihr."
(Pierre Fourier)
"Die Wohnung Gottes in unserer Seele bereiten...
Nachdem wir unseren Herrn, der unser wahrer Friede ist, gesucht und gefunden haben,
müssen wir uns bemühen, seine glückselige Gegenwart zu genießen,
und es uns angelegen sein lassen, ihm eine seiner Größe angemessene Wohnung zu bereiten.
Erschrecken wir nicht über unsere Armut, denn er selbst wird uns geben, was wir brauchen, um unser Werk zu vollenden.
Er verlangt von uns nur Treue und ein wenig Mühe, um das Talent zu ntzen, das er uns in die Hand gibt."
(Alix le Clerc)
"Nichts überstürzen, nichts vernachlässigen."
(Pierre Fourier)
"Wenn man irgendeine Bitte unserem Herrn vorzutragen hat für Dinge, die einem sehr am Herzen liegen,
muss man, kurz zusammengefasst, soweit man sich erinnert, alles Gute durchgehen,
das man aus seiner freigebigen Hand empfangen hat, ihm dafür danken
und dann seine Bitte mit Vertrauen vortragen."
(Pierre Fourier)
"Geben wir uns also Mühe, Ihm in unserem Herzen einen Tempel zu bereiten, damit Er darin in Frieden ruhen kann
und damit auch wir in dieser Welt und in Seinem ewigen Königreich für immer uns bei Ihm ausruhen.
Das geeignete Material, um dies Gebäude aufzurichten, sind die echten und soliden Tugenden, auf die wir aufbauen müssen.
Und um mit einem festen, sicheren Fundament anzufangen, müssen wir die Demut für die Mutter aller Tugenden halten."
(Alix le Clerc)
"Verhandelt alle Dinge mit allen Arten von Personen
sanft, liebenswürdig, mit Vernunft, mit Gebet und mit Wohlwollen."
(Pierre Fourier)
"Wenn man gern mit Gott spricht, ist das ein Zeichen, dass man ihn liebt."
(Pierre Fourier)
"Gewähre mir, Herr, dass du in mir seist und ich in dir
und dass wir, so vereinigt, immer zusammen bleiben können.
Denn du bist wahrhaft mein Vielgeliebter, erwählt unter Tausenden;
meine Seele hat Gefallen daran gefunden, bei dir zu bleiben
und sich auszuruhen alle Tage ihres Lebens."
(Alix le Clerc)
"Die Ohren unserer Seele ganz öffnen, um zu hören, was er uns sagen möchte."
(Pierre Fourier)
"Liebt Gott, sodann liebt euch selbst;
sodann, nach diesen beiden Gegenständen eurer Liebe, liebt euren Nächsten wie euch selbst.
Lernt jedoch, zuerst euch selbst zu lieben, und auf diese Weise werdet ihr sodann verstehen, euren Nächsten zu lieben,
denn wenn ihr nicht versteht, euch selbst zu lieben, wie könnt ihr dann für euren Nächsten echte Liebe haben?"
(Pierre Fourier)
Der erste, in großer Liebe zu leben und uns in einer engen Einheit zu erhalten
trotz aller Anstrengungen der Welt und der Unterwelt.
Der zweite, uns zu demütigen im Herzen, im Geist und in der Tat
und alle unsere Sorge auf diese Tugend zu richten.
Der dritte, untereinander mit großer Offenheit und Herzlichkeit zu verkehren
und alle Hinterhältigkeit, Doppelzüngigkeit und List zu verbannen
wie schreckliche Ungeheuer, wie eine Pest für den menschlichen Umgang und ein Gift für alle Tugenden.
Der vierte, unsere persönlichen Interessen zugunsten jener der Gemeinschaft zurückzustellen
und nie unseren eigenen Vorteil zum Nachteil der Gemeinschaft oder eines einzelnen Mitglieds zu suchen.
Der fünfte, alles mit Beratung zu tun.
Der sechste, auch bei der geringsten unserer Unternehmungen zum Gebet Zuflucht zu nehmen.
(aus dem Testament Pierre Fouriers für die Chorherren Salvatoris Nostri)